Batterie durch Fahren aufladen

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Karsten
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Re: Batterie durch Fahren aufladen

Beitrag von Karsten »

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MAK Trek
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Re: Batterie durch Fahren aufladen

Beitrag von MAK Trek »

Heute habe ich das Vor-dem-Winter-noch-schnell-schrauben-gehen-Wetter genutzt und eine Steckdose (Zigarettenanzündergröße) eingebaut und direkt an die Batterie angeschlossen. Dann muss ich in Zukunft nicht immer die Zündung einschalten, um schnell mal den Kameraakku aufzuladen. War Reinstes Spaßschrauben. Der Winter kann kommen. :)
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nicolas-eric
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Re: Batterie durch Fahren aufladen

Beitrag von nicolas-eric »

Mal ein paar technische Erläuterungen zum Thema Batterie.

Eine herkömmliche Batterie kommt bei etwa 50% Entnahme an die kritische Spannung ran, danach reicht es nicht mehr zum Starten. Einer 70 Ah Batterie könne also ca. 35 Ah entnommen werden, bevor ein Starten nicht mehr möglich ist.

Eine herkömmliche Batterie verliert temperaturabhängig auch einiges an Kapazität.
Am Beispiel einer 70 Ah Batterie:
100% 26,6°C 70Ah
90% 20 °C
80% 13 °C 56Ah
70% 7°C
60% 0°C 45Ah
50% - 8° C 35Ah
40% - 17°C

Bei 0 Grad stehen also nur noch 45 Ah zur Verfügung. Bei Berücksichtigung der kritischen Spannung sind das nur noch 22.5 Ah. Das ist für eine Diesel oft schon zu wenig.

Dazu kommt noch, dass z.B. 10W-30 Öl bei 13 Grad 100% Reibungswiderstand hat, aber bei 0 Grad schon 155%.

Beim Diesel ists deswegen schwieriger, weil beim Benziner ca. 120 umin reichen, den Motor zu starten, beim Diesel sinds aber min. 150 umin, dazu kommt noch die höhere Kompression und der Strom, der für die Glühkerzen drauf geht.

Eine herkömmliche Batterie verliert auch ca. 1% am Tag, was noch erschwerend hinzu kommt. Auch nimmt die Bereitschaft, Strom von der LiMa aufzunehmen mit sinkender Temperatur ab.




Eine AGM Batterie, wie die Optima, kommt erst bei 90% Entnahme an die kritische Spannung heran. Eine 55Ah Optima kann also praktisch mehr Strom liefern, als eine normale Batterie mit 70 Ah.
Auch verliert eine Optima am Tag nur 0.05-0.1% der Kapazität.
Darüber hinaus nimmt die Kapazität bauartbedingt auch nur 1/5 von dem der normalen Batterie ab bei Kälte.
Und aufgrund des sehr geringen Innenwiderstandes ist die Optima auch in der Lage, mit sehr hohen Ladeströmen von der LiMa geladen zu werden, im Gegensatz zu normalen Batterien.
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Karsten
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Re: Batterie durch Fahren aufladen

Beitrag von Karsten »

Das ist mal eine Erklärung :zustimm:

Jetzt weiß ich warum einige so auf die Optima schwören. Diese technische Info hatte bisher niemand geschrieben. Herzlichen Dank!
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nicolas-eric
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Re: Batterie durch Fahren aufladen

Beitrag von nicolas-eric »

Mal als Beispiel vorher/nachher.

Nomale Batterie: Nach 4 Wochen sprang der Wagen grad noch an mit deutlich langsam drehenden Starter.
Optima: Nach 3 Monaten Standzeit und zwischendurch Nutzung des ARB Kompressors ging der sofort an.

Normale Batterie: Beim Windenseil aufspulen im Leerlauf ging es schon auf unter 11V runter und die "Check Gauges" Kontrolleuchte ging an.
Optima: Beim selben Vorgang blieb die Spannung etwas über 13V.

Normale Batterie: Im Leerlauf alle Lampen an gemacht und die Spannung ging auf etwa 12V runter (Gebläse läuft langsamer / Cockpit Beleuchtung wurde dunkler).
Optima: Beim selben Vorgang bleib die Spannung bei 14V.

Dass die schneller nachlädt, erkennt man auch daran, dass nach mehreren Starts auf nur 1-2 km die LiMa sehr heiss wird. Mit der normalen Batterie wurde die LiMa dabei nur handwarm. Selbst bei nur 0 Grad kann die Optima an 150A von der Lima aufnehmen, eine normale Batterie nimmt sich nur etwa 1/4.

Damals im Boot hatten wir anfangs 2x 120 AH Batterien. Da gingen de Motoren schon nach 2 Monaten nur schwer an. Mit 2x 75 Ah Optimas war das selbst nach 6 Monaten Winterlager bei Minus-Graden kein Problem.

Selbst wenn man keine Winde hat, grad bei Kurzstrecke, vielen Verbrauchern und langen Standzeiten hat eine Optima immense Vorteile.

Um nicht nur "Werbung" für die zu machen, natürlich gibt es auch noch andere Hersteller mit ähnlichen Batterien, z.B. http://www.exide-automotive.de/produkte ... index.html" onclick="window.open(this.href);return false;
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Re: Batterie durch Fahren aufladen

Beitrag von MAK Trek »

Super Ausführung, vielen Dank. Wusste nicht, dass die Kapazität mit fallender Temperatur derart abnimmt. Nur noch 60% bei 0°C. Krass.
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Re: Batterie durch Fahren aufladen

Beitrag von nicolas-eric »

So stehts im aktuellen Bosch Leitfaden drin.

Und das sind nur die Werte einen nagelneuen Batterie. Pro Lebensjahr verliert die je nach Handhabung (Aussentemperatur, immer schön voll gewesen,...) von Haus aus 5-10% ihrer ursprünglichen Kapazität. Wenn die ein paar mal so entladen war, dass sie unter 11V war, dann ist die meist eh fast hinüber und nur mit Glück durch ein C-Tek Lader (hat einen Regenerations-Modus für sehr leere Batterie) wieder zu retten.

Es ist übrigens gut für die Batterie, alle paar Wochen oder Monate mal an ein C-Tek Lader gehängt zu werden über Nacht und so richtig auf 100% geladen zu werden für eine Weile. Da es im laufenden Wagen immer Verbraucher gibt, wird die von der LiMa nie auf 100% geladen.
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Re: Batterie durch Fahren aufladen

Beitrag von Karsten »

Na dann bin ich mal gespannt, ob meine den Winter überlebt. Ist auch schon etwas älter ...
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Re: Batterie durch Fahren aufladen

Beitrag von nicolas-eric »

Ich drücke Dir die Daumen. Solange Du regelmässig fährst (nicht nur Kurzstrecke) und die nie wirklich teifenentladen war, sollte die aber halten.
Meine im alten Jeep hat 8 Jahre problemlos überstanden. Die neue war dank häufiger Winden-Dauerbelastung nach 2.5 Jahren hinüber.
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Re: Batterie durch Fahren aufladen

Beitrag von MichaelHild »

Bei den ganzen AGM oder Optimas ist aber die höhere Ladeschlußspg. gegenüber Bleisäure Akkus zu beachten, gerade die Limas von Landrover sind soweit ich weiß ziemlich "geizig" mit der Ladeschlußspannung. Für Bosch Lichtmaschienen gibt es andere Regler für Bleigel Batterien.
Problem ist dann, dass man eine Bleigelbatterie mit einer herkömmlichen Lichtmaschine nicht wirklich voll bekommt.
Gruß

Micha


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Einer der dieses nicht wusste, hat es dann gemacht.

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